Das Abenteuer von Joshua, Esther und Elen geht weiter
Wie weit würdest du gehen, wenn du die Macht hättest, den Frieden auf die Erde zu bringen?
Während die Bevölkerung mit dem Wiederaufbau von Linz beschäftigt ist, steht für Joshua, Esther und Elen ein schwieriger Abschied bevor.
Ehe die Drachenbabys schlüpfen, stößt Joshua auf ein Geheimnis, das sein Leben verändert. Um Klarheit zu schaffen, reist er mit den Avantgardisten in die Berge des Salzkammergutes, wo er von einer unerwartetetn Chance erfährt. Während Joshua versucht herauszufinden, ob er den Menschen, die er liebt und die ihn übelst hintergangen haben, verzeihen kann, begeht er einen folgeschweren Fehler.
"In meinen Augen steht der zweite Band dem Ersten in nichts nach und ich hatte wieder jede Menge Spaß beim Lesen. Wir bekommen in meinen Augen sogar noch viel mehr Drachenzeit und für mich waren diese Wesen ein absolutes Highlight in dem Band."
Heavy Fun
Feueratem spielt in der oberösterreichischen Hauptstadt Linz und im Salzkammergut.
Darius steht wie angewurzelt in der Mitte von Silas’ Zelt. Früher hat er sich gewünscht, mehr in das Geschehen involviert zu werden. Heute belächelt er sein naives Begehren.
Die Plane der Türöffnung schlägt gegen das Zelt. Draußen tobt ein Sturm, der die kalte Stimmung hier drinnen widerspiegelt.
Silas, der Weiser der hiesigen Avantgardistenabordnung, sitzt auf einem hölzernen Stuhl und trommelt mit den Fingern auf den imposanten Tisch. Über seinem Kopf baumelt das unvergleichliche Wappen der Avantgardisten an dicken Seilen hin und her, wodurch der Geier darauf lebendig aussieht.
Der Blick des Weisers fühlt sich an, als würde er Darius durchbohren.
In der kurzen Zeit, die Darius im Lager ist, hat er seine Befehle von Maurice erhalten. Der war zwar führungstechnisch auch nicht besser als Silas, aber sie standen in der Hierarchie auf derselben Stufe. Seit Maurice‘ Aufbruch nach Linz ist der Kerl jedoch spurlos verschwunden. Den überheblichen Tenebrus konnte Darius wenigstens einschätzen. Bei Silas sieht das anders aus. In seiner Gegenwart kann es tödlich sein, wenn er seinen Gedanken freien Lauf lässt. Darius überprüft seine Haltung und konzentriert sich auf sein Gegenüber.
Der Weiser schiebt eine kleine hölzerne Truhe mit Lederstreifen und Nieten am Rand des Tisches zurecht. »Weißt du, was ich mich frage?« Die Stimme des Weisers hatte einen lauernden Unterton, der Darius nicht gefällt.
Darius schluckt. Hat er etwas Wichtiges verpasst? Seine Hände werden feucht. Trotz des grauenhaften Wetters und der Kälte in den Bergen ist ihm heiß. Er wägt mögliche Äußerungen gegeneinander ab, doch seine Gedanken purzeln wirr durcheinander.
Abwartend sitzt der Weiser da und behält Darius weiterhin im Auge.
»Nein«, antwortet dieser nach einer gefühlten Ewigkeit.
»Warum hat Maurice gegen meine klare Anweisung verstoßen? Hat er dir gegenüber etwas erwähnt?«
»Schaut mal«, ruft Elen aus und deutet auf das grüne Ei.
Esther und Joshua kommen näher und tatsächlich, er entdeckt ein kleines Nasenloch.
»Oh, wie putzig, es sieht wie Ralia aus, nur in mini.« Esther tanzt neben dem Nest hin und her.
Ihre Verzücktheit kann er nicht einmal ansatzweise nachempfinden.
Wo sie da eine Ähnlichkeit entdeckt, lässt sich nicht sagen. Es ist das Nasenloch eines Drachens, die sehen doch alle gleich aus. Der Unterschied liegt einzig in der Farbe.
»Mein Gott, wie zuckersüß ist dieses Mäulchen?« Nun gibt auch Elen Geräusche freudiger Erregung von sich.
Was haben diese Weiber nur an sich oder sind die östrogengesteuert? Schockiert über seine Gedanken konzentriert er sich wieder auf die Eier und entdeckt immer mehr Mäuler, die sich durch die Schale strecken.
»Wie gerne würde ich ihnen helfen«, flüstert Elen ehrfürchtig.
»Du weißt, dass du das nicht darfst«, faucht Joshua.
»Klar«, antwortet sie und blickt betreten zur Seite.
»Von dem abgesehen, würdest du dir die Finger dermaßen verbrennen«, fügt er in freundlicherem Ton an.
Mit durchdringendem Blick sieht Esther zu ihm.
Er weiß, dass sie ihn später für seine pampige Art zur Rede stellen wird. Das belauschte Gespräch seines Ziehvaters mit seinem … Vater hat offenbar den Avantgardisten in ihm erweckt. Am liebsten würde er die Zentrale kurz und klein schlagen. Dabei war er es, der das neue Wissen weiterhin geheim halten wollte. Die Frage ist, ob er es selbst schafft, diese Lüge aufrechtzuerhalten. Darüber wird er sich beizeiten in einem ruhigeren Moment Gedanken machen. Er sieht konzentriert ins Nest.
Immer mehr Drachenbabys kommen zum Vorschein. Die Ersten sind bereits bis zum Bauch frei, die anderen mühen sich noch ab. Nur bei einem Ei befindet sich bloß ein kleines Loch.
Ursprünglich sollte Feueratem ein Einzelband werden. Doch Freunde, Bloggerinnen und eine Leserunde waren nötig, um mich zu einem zweiten Band zu überzeugen. Was soll ich sagen? Ich bin äußerst dankbar, dass sie mich dazu überredet haben, denn Drachenbabys sind einfach süß.
Der Weg zurück ins Feueratemuniversum fiel mir leichter als gedacht und rasch war eine Geschichte entwickelt, in der die allgegenwärtge Gefahr für die Drachen ausreichend Spielraum erhielt.
Wie hat dir die Geschichte gefallen?